Sechs Abende lang Hochleistungssport. Wie halten die Fahrer das durch? Und was essen sie, um bei Kräften zu bleiben? Wir waren neugierig, und warfen einen Blick in die sonst streng abgeschirmte Fahrerkantine. Gemütlich ist er nicht gerade, der karge, von Neonröhren erleuchtete Raum in den Katakomben der Olympiahalle.
Einige kräftige Derny-Fahrer sitzen in engen schwarzen Hosen und Unterhemd an grauen Resopaltischen, schlürfen Kaffee und warten auf ihren Einsatz. Die Catering-Crew reist mit den Fahrern und weiß um die kulinarischen Vorlieben der Athleten. Man kennt sich, es herrscht eine familiäre Atmosphäre. Zwei bis drei Stunden vor Beginn des ersten Rennens nehmen die Fahrer eine fettarme und kohlenhydratreiche Mahlzeit zu sich. Was gibt es den Leckeres, wollen wir wissen und bekommen zur Antwort einen Zettel gezeigt. Aus einer Liste an Gerichten können die Fahrer wählen und bekommen das Gewünschte - auch spätnachts nach dem Rennabend - ins Hotel geliefert.
Auf der Karte steht Hausmannkost, wie Spaghetti Bolognese, Tortellini, Schnitzel und Hähnchen. Wer zwischen den Rennen etwas Warmes braucht, dem bereitet der Koch eine Portion ballaststoffarmen Griesbrei. Zwei Weißbier hat Andreas Beikirch auf seinem Wunschzettel notiert. Die trinkt er natürlich erst nach den Rennen. Die Fahrer seien von den stundenlangen Wettkämpfen des Abends oft noch so aufgekratzt, berichtet unser Gewährsmann aus der Küche, dass ein, zwei Bier zum Einschlafen gut tun. Probieren dürfen wir nicht und werden lächelnd aus der Tür geschoben. Genug spioniert.
Artikel vom 9.11.2008