Mit einer ''kleinen Jagd'' über 120 Runden starteten die 15 Teams Donnerstag Abend, während der ''Italienischen Nacht'', in das 46. Münchner Sechs-Tage-Rennen. Dass der Bahnradsport ein gefährliches Spiel sein kann, wurde 45 Runden vor Schluss deutlich, als in voller Fahrt Robert Bartko von Team 1 (Emilia Romagna), Sebastian Siedler von Team 3 (Coca Cola) und der Amerikaner Colby Pearce von Team 13 (Stadler) schwer stürzten. Alle drei Fahrer konnten die Bahn auf eigenen Beinen verlassen. Robert Bartko wurde zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Ersten Nachrichten zufolge ist aber ist nichts gebrochen beim dreimaligen Weltmeister. Team 3 und Team 13 sind neutralisiert. Alle drei Fahrer pausieren und können hoffentlich heute wieder ins Renngeschehen eingreifen. Roger Kluge fuhr im weiteren Rennverlauf mit Andreas Müller als Interimspartner weiter. Den Auftaktsieg in der ''kleinen Jagd'' holte sich schließlich Team 2 (Generali) mit den Dänen Alex Rasmussen und Michael Morkov, die auch im weiteren Verlauf des Abends bewiesen, dass im Kampf um den Titel mit ihnen zu rechnen sein wird.
Das 1. SalzburgerLand Derny Rennen des Abends entschied Roger Kluge vom Team 1 (Emilia Romagna) für sich. Das 2. Derny Rennen gewann Bruno Risi - Team 4 (SalzburgerLand).
Während der ''Großen Toyota-Jagd'' über 200 Runden - dem Hauptrennen des Abends - lieferten sich Rasmussen/Morkov mit Risi/Marvulli und Lampater/Grasmann ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das die beiden Deutschen vom Team 9 (Sportregion Schladming) am Ende nach Punkten knapp für sich entscheiden konnten. Leider musste auch der Belgier Tim Mertens aus dem Rennen aussteigen. Sein Partner Kenny De Ketele fuhr interimsmäßig mit dem Amerikaner Daniel Holloway als Team 10 (Galeria Kaufhof) weiter.
Für Aufregung sorgte auch das Rundenrekordfahren, trennten doch die Sprinter aus Team 9, Team 6 und Team 5 zeitweilig nur eine Hundertstelsekunde. Bruno Risi und Franco Marvulli verbesserten kurz vor Schluss auf 10,23 Sekunden. Doch dann kam der große Auftritt der Dänen Alex Rasmussen und Michael Morkov, die mit 10,11 Sekunden keinen Zweifel daran ließen, wer an diesem Abend Dynamit in den Beinen hatte.
Im Gesamtklassement liegen nach dem ersten Abend die Deutschen Lampater/Grasmann mit 46 Punkten nur einen Punkt hinter den Schweizern Risi/Marvulli, die wiederum nur 1 Punkt von den führenden Dänen Rasmussen/Morkov trennt. Beste Voraussetzungen also für einen spannenden zweiten Renntag, bei dem hoffentlich auch die verletzten Sportler wieder dabei sein können.
Artikel vom 13.11.2009