Routinier Gerd Dörich fährt zum letzten Mal bei den Münchner Sixdays
''Ich gehe mit gemischten Gefühlen'', sagt Gerd Dörich. Der 39-Jährige ist heuer in München zum letzten Mal am Start, fährt gerade seine letzten 6-Tage-Rennen. Knapp 170 solcher Rennen ist der Maichinger gefahren, auch in München war er oft am Start. Dörich: ''Ich hatte immer eine schöne Zeit.'' Doch es gibt auch eine andere Seite: ''In Dortmund habe ich keinen Vertrag bekommen. Das finde ich eine Sauerei, ich habe viel gemacht für den Radsport!'' Dass er bei manchen Veranstaltern nur eine Nummer ist und nun einfach abgehakt, macht Gerd Dörich wütend und traurig. ''Wer so lange dabei ist wie ich, sollte die Möglichkeit bekommen, seine letzte Saison durchzufahren!'' Der Draht nach München hingegen war stets gut. ''Ich habe ein super Verhältnis zu den Veranstaltern.'' Die Rennen in der Olympiahalle wird Gerd Dörich in guter Erinnerung behalten: ''Das 6-Tage-Rennen in München ist sehr schnell, hart und anstrengend.''
''Aber das Publikum ist super, die Atmosphäre einzigartig - hier zu fahren, war immer ein tolles Gefühl!'' Auch die Zuschauer werden ''La-Ola-Mann'' Dörich vermissen: Der 39-Jährige war stets der Spaßmacher unter den Fahrern, führte das Feld bei den mittlerweile traditionellen ''La-Ola-Runden'' an. ''Das hat sich zufällig ergeben'', erinnert sich Dörich. ''Bei einem Rennen in Kopenhagen - etwa vor zehn Jahren standen Wertungssprints an und in der Halle war keine Stimmung. Da habe ich mir gedacht: Probier mal was!'' Gerd Dörich startete ''La Ola'', das Publikum machte mit und von da an rollte die Welle jeden Abend. ''Ich habe mir immer wieder neue Sachen ausgedacht, zum Beispiel mal das Trikot hochgezogen.'' Auch in Zukunft will Gerd Dörich dem Radsport treu bleiben. ''Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, Sportlicher Leiter beim Stuttgarter 6-Tage-Rennen zu werden. Vielleicht auch in München, das ist ja auch nicht so weit weg...''
Leonie Specht